Ein Wochenende für den Para Ski Alpin Sport Im Monoski unterwegs
Vom 07.-10.03.2024 im BVS-Nachwuchscap_3.2024 unter der Leitung der Paralympics Legende
Gerd Schönfelder (@gerdschoenfelder70) und der am 09. März stattfinden Offene Bayrische
Meisterschaft Para Ski Alpin, am Großen Arber, 2024 statt. An dem ich, mit meinem Vereinsfreund Elias Schneevoigt und meinen Eltern für den SC Bad Grund teil nahm.
Die Gesamtleitung für dieses außerordentliche und seines Gleichen suchenden Events lag beim
Rotary Club Bayerwald-Zwiesel und dem BVS Bayern e.V. (Behinderten- und Rehabilitations Sportverband Bayern e.V. (@bvs_bayern)) - Bezirk Oberpfalz.
Aber von vorne:
Die Vorbereitungen für dieses Event begannen für mich schon eine Woche zuvor. Am 01.03. mit
meinem Trainer Hans, von der Skischule Alpbach-Inneralpbach, zur Optimierung der Fahrtechnik und an den beiden folgenden Tagen mit freiem Training. Um die gesteckten Trainingsziele zu intensivieren und zu verinnerlichen. Worauf eine fast ganz „normale“ Schulwoche folgte. Mit einer kleinen Ausnahme. Am Donnerstag noch Unterricht bis um 12.45 Uhr. Um 13.00 Uhr zu Hause, schnelles Mittagessen und dann ging es um 13.30 Uhr, mit der offiziellen Schulbefreiung in der Tasche, endlich los. 488 km, 5h 17 min Fahrzeit um die Unterkunft Gasthof „Stöberl“ in 93462 Lam zu erreichen. Hier um 19.00 Uhr angekommen gab es gleich ein gemeinsames Abendessen der Athleten und Athletinnen und deren Begleitpersonen, gefolgt von einem Briefing in gelöster Runde.
Am Freitag begann der Tag dann um 6.00 Uhr morgens. 7.00 Uhr Frühstücken, 8.00 Uhr Abfahrt
zum Großen Arber, 8.30 Uhr start des Trainings. Bei frühlingshaften Temperaturen, guter
Schneelage und best möglicher Pisten. Bis 13.00 Uhr, gefolgt von gemeinsamer Einkehr und
anschließender Rückfahrt zur Unterkunft. Hier gab es am Nachmittag dann noch ein Sport
Angebot, entsprechend der eigenen Möglichkeiten gefolgt von einem Ski-Präparier Kurs. Um den
richtigen Umgang mit dem eigenen Equipment zu erlernen. Um 18.30 Uhr dann die „Welcome
Party (Begrüßungsabend) durch den Rotary Club Bayerwald-Zwiesel.
Dann endlich, der „große“ Renntag. Mit über 80 Starter*innen, darunter 17 Para-Sportler in
unterschiedlichen Kategorien und Klassifizierungen. Mit Allgemeinbehinderten ab einem GdB von 20. Sehbeeinträchtigungen von mit Restsehkraft bis Vollblind. Körperlich beeinträchtigte vom Arm- und Beinbeeinträchtigen bis zum Doppel-Oberschenkelamputierten und in der Kategorie Sitzend im Monoski mit Amputation an einem /beiden Beinen bis zu einer hohen
Querschnittslämung.
Wieder begann der Tag um 6.00 Uhr, Frühstücken, Abfahrt. 8.30 Uhr abholen der Startnummer, für mich die Nummer 14, Einfahren und Streckenerkundung. Start des ersten Durchgangs pünktlich um 10.00 Uhr. Etwas aufgeregt aber hoch motiviert ging es dann für mich an den Start. Drei, zwei, eins und los !
Die ersten Tore noch gut genommen, wurde ich mit jedem weiteren noch schneller und sicherer.
Dann am Vorletzten noch gut vorbeigekommen, blieb ich mit dem linken Armski im Tor hängen
und kam entsprechend unsanft zu Fall. Mit Hilfe meiner Begleitperson konnte ich dann aber das
Rennen fortsetzen und kam immerhin noch mit einer Zeit von 1.28,93 min und ohne Fahrfehler ins Ziel. Der zweite Durchgang begann dann um 11.45 Uhr.
Noch immer enttäuscht über den Unfall im ersten Durchgang aber gewillt es nicht wieder
vorkommen zu lassen hieß es dann wieder: drei, zwei, eins und los !
Der Kopf im hier und jetzt, das Drumherum um die Piste ausgeblendet, das Geschehene
verdrängt und mit dem Focus auf der Stecke ging es Tor für Tor dem Ziel entgegen. Links, rechts, links, … schneller und immer schneller. Ein Wackler, der Ski schlingert aber grad noch abgefangen und mit einer Zeit von 53,47 sek. ins Ziel gekommen.
Überglücklich, stolz aber mit einer kritischer Selbstreflexion konnte ich den Moment dann
genießen und mir ein Feedback der Trainer einholen. Bevor ein Zeitungsinterview und ein
Gruppenfoto folgte.
Um 14.00 Uhr, in der Eisensteiner Hütte, auf dem Großen Aber folgte dann die heiß ersehnte
Siegerehrung, bei der ich auch erstmals meine gefahrenen Zeiten erfahren hatte.
Nach Rechnungsfolge der Totalzeit nach zwei Durchgängen kam ich auf 1:54,96 min. und landete damit dreißig Sekunden hinter der zwei Jahre älteren Erstplatzierten auf Platz 2.
YES !!!
Da mich, in einem fehlerfreien Durchgang aber nur 4 Sekunden von Ihr trennen und mein Sturz
nun mal passiert ist, war es mein bestmögliches Ergebnis und ein Ansporn für die nächste Saison.
Allen Organisatoren des BVS e.V. und dem Rotary Club Bayerwald-Zwiesel, dem Team rund um
den Großen Arber und allen teilnehmenden Athleten und Athletinnen gilt hier noch mal mein
herzlichster Dank. Für dieses tolle Rennen, die Trainingsmöglichkeiten und -bedingungen und die herzliche Aufnahme unter den Sportler*innen.
Um 17.30 Uhr waren wir dann wieder in der Unterkunft, wo ich dann erstmal meine schulischen
Hausaufgaben, vom Freitag, erledigte. Denn die schulischen Leistungen dürfen der sportlichen ja in nichts nachstehen. Bevor wir „Para-Sportler“ mit Begleitungen uns alle um 19.00 Uhr zum
gemeinsamen Abendessen zusammen fanden und ein gemütliches miteinander verbrachten,
fachsimpelten und uns über zukünftiges Training austauschten.
Der Sonntag wäre eigentlich noch ein weiterer Trainingstag gewesen, welchen ich mit meiner
Familie aber nicht nachgekommen sind, da wir die Rückreise nicht in die Länge und in den
Späteren Abend ziehen wollten.
Mein Fazit:
Es war ein großartiges Wochenende mit viel Abwechslung und einem nie zuvor erfahrenen
Zusammenhalt unter den Athleten und Athletinnen. Und ich bin froh und stolz darauf, ein Teil
dessen gewesen zu sein. Für 2025 wird dieser Termin besonders im Terminplan hervorgehoben,
um hier wieder dabei sein zu können.
Nomine Fabian @teamnomine
Skiclub Bad Grund